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Im Zeichen der Eichen

Lesereihe zum Philanthropinum-Jubiläum würdigt Carl Wilhelm Kolbe

16.05.2024 ab 18:00 Uhr

Wenn man die Würdigung als „Pflanzschule der Menschheit“ wörtlich nehmen wollte, wäre wohl keiner der Lehrer am historischen Philanthropinum geeigneter gewesen als Carl Wilhelm Kolbe der Ältere. Immerhin wurde der am 20. November 1757 in Berlin geborene Sohn eines Goldstickers und Tapetenmachers vor allem als bildender Künstler bekannt – und verdankt seinen Beinamen „Eichen-Kolbe“ seinem bevorzugten floralen Motiv in den Dessauer Elbauen. Dass seine Mutter aus einer Hugenotten-Familie stammte und er an der französischen Gelehrtenschule unterrichtet wurde, prägte seine zweite Leidenschaft: 1779 von Christian Heinrich Wolke an das Dessauer Gymnasium berufen, machte er sich auch als Autor und einen Namen, der gegen „Wortmengerei“ und für „Sprachreinheit und Sprachreinigung“ kämpfte – eine Position, die sich auch aus den Erfahrungen der Napoleonischen Kriege herleitete. Seine eigentliche Profession aber fand Kolbe als Zeichner und „Hofkupferstecher“, zu dem ihn Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau 1798 ernannte. Auf Anregung des Basedow-Mitstreiters Daniel Chodowiecki hatte er zuvor ein spätes Kunststudium an der Berliner Akademie absolviert und bei diversen Ausstellungen Erfolge gefeiert. Dass der Künstler selbst bis zu seinem Tod am 13. Januar 1835 eine Solitäreiche – also ein unverheirateter Einzelgänger – blieb, wird bei der Lesung am 16. Mai um 18 Uhr in der Orangerie der Anhaltischen Gemäldegalerie ebenso zur Sprache kommen wie seine Rolle als Lehrer des später in Berlin gefeierten Malers Franz Krüger.

Aus Kolbes Schriften liest die Kulturamtsleiterin der Stadt Dessau-Roßlau, Nadine-Willing Stritzke.

Veranstaltungsort(e)
Anhaltische Gemäldegalerie Dessau – Orangerie (am Schloss Georgium)
06844 Dessau-Roßlau
Puschkinallee 100
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