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Künstlergespräch zur Ausstellung „Wildnis 2“

„Umwelt.Stadt.Salon“ Miteinander reden – miteinander gestalten:

11.06.2024 ab 17:00 Uhr

Gemeinsame Veranstaltung von Umweltbundesamt und Anhaltischem Kunstverein in der Kunsthalle Dessau am Dienstag, den 11. Juni 2024 um 17 Uhr.


Der Künstler Gerald Christ gibt Einblicke in seine Ausstellung und erläutert seinen Blick durch die Kamera auf die „wilden Systeme“ in der Region. Den Fokus auf die Fotografien nutzend, sprechen Sebastian Weiss vom Umweltbundesamt und Guido Puhlmann vom Biosphärenreservat Mittelelbe mit dem Künstler und dem Publikum über das Miteinander von Mensch und Umwelt. In welcher Beziehung stehen das Dreieck Mensch - Naturlandschaft – Kulturlandschaft? Was kann Kunst zur Gestaltung eines gesellschaftlichen Diskurses über das Verhältnis von Mensch und seiner Umwelt beitragen?

Die Veranstaltung findet statt in der Kunsthalle des Anhaltischen Kunstverein in der Ratsgasse in Dessau am Dienstag, den 11. Juni 2024 um 17 Uhr.

Das Miteinander von kulturellen und naturgegebenen »wilden« Systemen und deren Wirkung auf uns bilden die Schwerpunkte der Werkgruppe Wildnis II von Gerald Christ. Christ findet kleine Inseln in den Kulturlandschaften um Berlin, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Orte, an denen sich wilde Strukturen unkontrolliert ihre Dominanz über kulturelle Ordnungssysteme zurückerobert haben. Es entsteht ein fotografisches Tableau, das nicht mehr dem zentralperspektivischen Abbildungsprozess der klassischen Fotografie und auch nicht dem »geometralen Sehen« unseres Auges entspricht. Die ideale Natur zeigt sich hier oft auch als eine »zweite und dritte Wildnis«, worauf kleine, kaum merkliche Zeichen unserer Zivilisation wie Markierungen oder kleine Gegenstände, beispielsweise eine weggeworfene Flasche, hinweisen.

Der Mensch nutzt durch seine intensive Wirtschaftsweise die Natur in vielfältiger Weise. Naturlandschaft wird zur Kulturlandschaft. Mensch und Umwelt stehen jedoch in einer Wechselbeziehung. Die Gesundheit der Menschen hängt von der Gesundheit der Ökosysteme ab: Nur wenn die Erde gesund ist, kann auch der Mensch gesund sein. Hierfür braucht es ein harmonischeres bzw. kooperativeres Mensch-Natur-Verhältnis, wobei dann nicht mehr um Dominanz gerungen wird, sondern in dem die
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natürlichen und kulturellen Ordnungssysteme stärker miteinander in Einklang gebracht werden.
Mit der Veränderung der Landschaft durch unsere Eingriffe in die Natur werden Lebensräume anfälliger für die Folgen der Klimakrise und der Verlust von biologischer Vielfalt steigt in praktisch allen Ökosystemen. Es hat sich gezeigt, dass naturnahe, vielfältige Ökosysteme den Veränderungen durch die Klimakrise in aller Regel besser standhalten können: sie sind resilienter.
Weitere Informationen:
Gerald Christ, geboren in Konstanz am Bodensee, studierte Literatur und Kunstgeschichte an der Universität Konstanz und Kommunikations-Design am Institut für KD der Hochschule Konstanz. Heute ist er Professor für „Visuelle Kommunikation“ am Fachbereich Design der Hochschule Anhalt in Dessau. Er entwickelt in seinen künstlerischen Projekten Themen mit fotographischen Mitteln.
Guido Puhlmann ist als mittlerweile dienstältester Schutzgebietsleiter in Deutschlandseit seit 1998 Chef der Verwaltung des Biosphärenreservats Mittelelbe, einem der ältesten und größten Biosphärenreservate Deutschlands. Seine Betätigungsfeld ist die Flusslandschaft von Elbe, Mulde, Saale, Schwarzer Elster und Havel. Hier wurden und werden gemeinsam mit verschiedenen Partnern die bedeutendsten Auen-und Flussrenaturierungsprojekte in Mitteleuropa realisiert. Er war u. a. 10 Jahre in Berlin Vorstandsvorsitzender von Europarc Deutschland e. V. , dem Dachverbands der Nationalen Naturlandschaften (Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und Wildnisgebiete) und ist Mitglied der vierköpfigen Bund-Länder-Kommission zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe.
Sebastian Weiss hat einen akademischen Hintergrund in Nachhaltigkeit und Umweltethik. Während des Studiums beschäftigte er sich u.a. mit der moralischen Betrachtung des Mensch-Natur-Verhältnisses. Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt im Fachgebiet "Kompass - Klimafolgen und Anpassung" in Dessau-Roßlau und bearbeitet das Themengebiet Klimaanpassung.
Links:
Detaillierte Informationen zur Ausstellung finden Sie unter:
https://www.anhaltischer-kunstverein.de/portfolio-collections/my-portfolio/geraldchrist-wildnis2

Veranstaltungsort(e)
KUNSTHALLE Dessau
06844 Dessau-Roßlau
Hobuschgasse 5

Eingang über Ratsgasse in der Fußgängerzone


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