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Vokaltheater-Produktion HIERGEWESEN im Mausoleum Dessau von Christine Nagel
Ausgangspunkt für das Stück bilden schriftliche Zeugnisse und Zeichnungen, die sich an den Galerie-Wänden der 43 Meter hohen Kuppel des Mausoleums im Tierpark Dessau befinden, entstanden vor allem in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Verliebte, Spaßvögel, Rüpel, Soldaten, überlebende Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter haben sich hier verewigt. Die allerersten, die in den Nachkriegstagen in die Kuppel gestiegen waren, hatten einen gravierenden Grund: Sie wollten ihr Überleben bezeugen, ihre Freiheit nach Jahren als Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in den Rüstungsbetrieben der Junkerswerke Dessau, unweit des Mausoleums.
Wer dieses hier geschrieben / Der ist auch hier gewesen.
Während die Befreiten noch in den Elbwiesen und an der Mulde auf ihre Heimkehr warteten, nutzten Jugendliche den kurzen Moment eines „zeitfreien Raumes“, um das Mausoleum für sich zu entdecken.
Mit ihrem unschuldigen Blick beginnt die Erzählung.
Es folgten die amerikanischen und russischen Besatzungssoldaten und in den folgenden Jahren dutzende Dessauerinnen und Dessauer, die ihre Namenskürzel hinterließen. Im beginnenden Kalten Krieg besetzten zunehmend politische Losungen den Raum.
Die Inschriften in der Kuppel sind einer breiten Bevölkerung aus konservatorischen Gründen nicht zugänglich und von daher kaum bekannt. Die Vokaltheater-Produktion HIERGEWESEN macht diese Texte auf spielerische
Weise zum ersten Mal erfahrbar. Die schriftlichen Fundstücke an den Wänden stoßen eine inhaltliche Spurensuche und musikalischsprachliche Erkundung an.
Die Künstlerische Leiterin Christine Nagel hat für die spezielle Akustik des Mausoleums ein Spiel aus Stimmen geschrieben und inszeniert. Zu hören ist u.a. die international renommierte Vokalistin und Komponistin Lauren Newton (Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg für ihr Lebenswerk 2020). Das Ensemble des Vokaltheaters, darunter Jugendliche aus Dessau und Coswig, bespielt den akustisch eindrucksvollen Raum von oben bis unten und bringt ihn zum Klingen. Die Sprüche und Gedanken werden lebendig, bekommen Gesicht, Stimme und Gefühl. Der Bildende Künstler Koho Mori-Newton gestaltet den Hauptraum des Mausoleums. Die Installation raumhoher Seidenbahnen, die von ihm mit Tusche bearbeitet wurden, ist ein fragiles Spiel von Raum und Licht, von Schwere und Leichtigkeit. Der Fotograf Aldo Gugolz macht die Beschaffenheit des Gemäuers kenntlich, indem er Fotos der Inschriften auf die Wände projiziert.
Einen Trailer und ausführliche Informationen finden Sie auf diesen Websites:
https://flaemingmusik.wordpress.com/
https://flaemingmusik.wordpress.com/hiergewesen/
Vokaltheater von Christine Nagel
Ort: Mausoleum, Tierpark Dessau, Querallee 8 / 06846 Dessau-Roßlau.
Premiere: 24. August, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 30. + 31. August und 1. September (im Rahmen des Tierparkfestes) jeweils um 20 Uhr
Einlass jeweils ab 19:30 Uhr
Ausstellung und Klang-Seideninstallation am 1.9. im Rahmen des Tierparkfestes. Das Mausoleum ist an diesem Tag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Mit:
Lauren Newton, Komposition und Gesang
Gunnar Brandt-Sigurdsson, Musikalische Leitung und Gesang
Lilith Maxion, Schauspiel
Franziskus Claus, Schauspiel
Chor von Dessauer und Coswiger Jugendlichen
Seideninstallation: Koho Mori-Newton
Fotografie/Projektion: Aldo Gugolz
Ton: Ti To
Künstlerische Leitung, Libretto und Regie: Christine Nagel
Eintritt zu den Abendvorstellungen jeweils 20€ / 10€ (<18)
AN DER ABENDKASSE IST NUR BARZAHLUNG MÖGLICH!
Vorverkauf per Banküberweisung unter info@oaksmus.de
Eine Veranstaltung der Freunde der Neuen Musik im Fläming e.V.
Die Produktion wird gefördert von dem Kulturamt der Stadt Dessau, dem Land Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt und der gvl.
Termininformation
Veranstaltungsort(e)
Querallee
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